Halbes Jahrhundert Firma Luksch
Firma Luksch wird 50. Gefeiert wird wegen Corona nicht. Für Firmenchef Roman Luksch kein Beinbruch.
DORF/PRAM. Denn – aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Deshalb soll bei Luksch Haustechnik GmbH. später gleich doppelt gefeiert werden. Warum? Darüber spricht Luksch im Interview – ebenso über Aufträge in Athen, rührende Momente und wie es in Zukunft weitergehen soll.
Herr Luksch, wie lange sind Sie schon Geschäftsführer?
Luksch: Meine Eltern haben den Betrieb am 7. April 1970 gegründet. Ich bin 1996 eingestiegen und habe 2006 die Geschäftsführung übernommen.
Wie hat sich das Unternehmen in Sachen Umsatz und Mitarbeiter in den vergangenen 50 Jahren entwickelt?
Begonnen hat das Unternehmen als rein regionaler Installationsbetrieb mit zwei bis drei Montagetrupps. Durch den unermüdlichen Einsatz meiner Eltern wuchs das Unternehmen rasant. Es wurden sogar internationale Aufträge wie etwa für den Flughafen in Athen, für die Allianz Arena in München oder Installationen auf einem Kreuzfahrtschiff in Norwegen realisiert. Zu Spitzenzeiten beschäftigten wir bis zu 130 Mitarbeiter.
Und dann kamen die schwierige Jahre?
Ja, 2013 mussten wir einen Neustart wagen. Es war ein sehr harter Weg. In dieser heiklen Phase stand uns mit Werner Griesmaier ein guter Freund und erfahrener Geschäftsmann zur Seite. Seine Expertise half uns, diese Situation gekonnt zu meistern. Dafür bin ich ihm immer noch sehr dankbar. Wir sind auch sehr stolz auf unsere 60 Mitarbeiter, die mit uns diese schwierige Zeit durchlebt haben. Heute können wir zusammen auf drei sehr erfolgreiche Jahre zurückblicken, in denen wir unseren Umsatz mehr als verdreifachen konnten.
Wer sind die Hauptzielgruppen?
Unser Bestreben war immer, ein breites Kunden-Spektrum anzusprechen. Dank unserer top geschulten Mitarbeiter – egal ob Angestellter, Lehrling (wir verfügen im Betrieb über 14 Lehrlingsausbilder), Schweißer oder Monteure – können wir vom Hausbaukunden, über den großvolumigen Wohnbau bis hin zum hochtechnischen Industriekunden beinahe alle Arbeiten abwickeln.
Woher stammt der typische Luksch-Kunde?
Das Einsatzgebiet ist im privaten Wohnbau sicherlich regional in Oberösterreich angesiedelt. Im Objekt- und Industriebereich arbeiten wir sehr viel in Deutschland. Wir haben aber auch schon Werke in Kanada und Italien installiert. Ein Highlight ist sicher die haustechnische Betreuung eines Kreuzfahrtschiffes. Dazu wurden unsere Monteure mehrmals im Jahr auf wirklich tolle Arbeitsdestinationen wie Hongkong, Singapur oder Barcelona entsendet. Zur Zeit meiner Eltern war dies sicher ein Hotel auf Trinidad Tobago.
Aktuell herrscht Corona-Wahnsinn. Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?
Als reine Vorsichtsmaßnahme haben wir auf Kurzarbeit umgestellt. Wir versuchen das Beste daraus zu machen und allen Kunden, bei denen die hygienischen Voraussetzungen für unsere Mitarbeiter gewährleistet sind, Aufträge zu erfüllen. Für Störungen und Notdienste sind wir wie gewohnt unter der Tel. Nr. 07764/6591365 erreichbar. Unseren Technikern und Büroangestellten und natürlich auch den Monteuren möchte ich an dieser Stelle ein großes Lob aussprechen.
Luksch kündigt keine Mitarbeiter, sondern sucht sie – wie lange kann sich der Betrieb in so einer Situation über Wasser halten?
Das ist richtig, wir suchen aktuell Facharbeiter und Techniker. Wir sind immer bemüht, unsere Mitarbeiter zu halten – auch in dieser prekären Situation. Unsere Auftragsbücher sind voll und warten nur darauf, abgearbeitet zu werden. Trotz Corona sehe ich die Zukunft bei Luksch äußerst positiv. Unser gesamtes Team zieht an einem Strang und versucht sich einzubringen, wo immer das möglich ist.
Wie gehen Sie persönlich mit der Krise um?
Es ist natürlich sehr beängstigend, aber es gibt viel Raum dafür, gewisse Dinge von einer neuen Seite her zu betrachten und Schlüsse daraus zu ziehen. Meine Familie und ich versuchen die Sicherheitsmaßnahmen der Regierung weitestgehend einzuhalten. Unsere beiden Töchter nehmen die aktuelle Situation sehr gut an. Wir nutzen die Zeit für gute Gespräche und ausgedehnte Spaziergänge mit unseren beiden Hunden.
Was war Ihr bisheriges Highlight als Unternehmer?
Als wir 2013 mit dem Neustart konfrontiert wurden. Dabei galt es abzuwägen, ob und in welcher Form weitergemacht wird. Meine Frau und ich hatten damals viele schlaflose Nächte, da wir nicht wussten, wie unser Team zum Neustart steht. Doch unsere Mitarbeiter standen immer hinter uns. Einer hatte sogar gemeint, es sei wie bei einer Ehe – aufgrund eines Gewitters wirft man nicht gleich die Flinte ins Korn. Da haben wir schon die eine oder andere Träne verdrückt. Das war sicher mein Highlight!
50 Jahre und aktuell keine Möglichkeit das groß zu feiern – wird das nachgeholt?
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Natürlich werden wir das Fest nachholen. Dann können wir sogar doppelt feiern – und zwar, auch die Corona-Krise so unbeschadet wie möglich überstanden zu haben.
Es wird gemunkelt, dass Sie den Standort in Dorf/Pram erweitern möchten. Stimmt das?
Wir hatten schon ein passendes Objekt gefunden, dass wir aus diversen Gründen aber ad acta legen mussten. Leider hat uns dies zwei Jahre gekostet. Nun sind wir gerade wieder in der Planungsphase. Genauere Informationen wird es erst nach der Finalisierung des Projekts geben.
Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in fünf Jahren?
An erster Stelle steht für mich, ein solider, krisensicherer Arbeitgeber zu sein – und das über viele Jahre hinweg.